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Gloria

Von Stadtwiki

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Das Gloria war ein Kino in Pforzheim.

Das Gloria wurde 1957 als 13. Filmtheater der überregional tätigen Filmtheaterbetriebe Robert König in der Pforzheimer Bahnhofstraße 10 eröffnet. Robert König betrieb lange Jahre auch das Universum sowie später auch das Cinema. Das Gloria verfügte über 510 Plätze und sollte nach Intuition des Betreibers durch "gediegene Gestaltung den Ansprüchen eines großstädtischen Publikums gerecht werden". Diesen Ansprüchen folgend fand auch die Eröffnung für geladene Gäste unter musikalischer Begleitung durch das Südwestdeutsche Kammerorchester statt. Eröffnungsfilm war die "Trapp Familie", welcher laut Verleihangaben im Gloria über 23.000 Besucher in den ersten drei Wochen erreichte.

Bei der Eröffnung der Jägerpassage auf Höhe der Bahnhofstraße 12 wurde ein weiterer Eingang zu dieser gelegt. Zu dieser Zeit wurde das Kino tagsüber als Metro Lichtspielhaus für die "non-stop-weltschau" von 10-20 Uhr genutzt, ab 20 Uhr dann mit normalem Filmprogramm als Gloria.[1]

Dieser Erfolg sollte in der immer schwieriger werdenden wirtschaftlichen Situation der Kinobranche in den 1960er Jahren nicht ewig andauern. Schnell entwickelte sich das Gloria, um auf dem hart umkämpften Markt überleben zu können, zum Spezial-Theater. Zuerst mit 3D-Filmen ("Das Kabinett des Dr. Bondi") und in den 1970er Jahren mit der großen Soft-Sex-Welle wurde "unterm Dirndl gejodelt und unterm Röckchen vom Böckchen gestoßen". Als 1974 durch eine Gesetzeslücke auch die Vorführung harter Pornografie in Filmtheatern möglich wurde (was durch exakt dieses Gesetz eigentlich verhindert werden sollte), hatte das Gloria seine endgültige Bestimmung gefunden. Der Betrieb wurde mit Filmen des Pornogenres bis 1980 aufrecht erhalten. Das Kino wurde geschlossen und in ein Fast-Food-Restaurant umgewandelt; eine Funktion, welche das Gebäude bis heute inne hat.

Die harten Sexfilme wurden in Pforzheim trotzdem noch bis Mitte der 1980er Jahre im Kino gezeigt. In täglichen Spätvorstellungen im Rex 3 um 22:30 Uhr sowie im Bambi, dem kleinsten Kino im Universum von Montag bis Mittwoch unter dem Label "Bambi Erotik Studio". Dann war die Zeit für diese Art der Filmdarbietung zumindest im Kino vorbei. Die Möglichkeit der intimen Betrachtung per Video zu Hause hatte sich gegen das "Massenerlebnis Kino" durchgesetzt.

Einzelnachweise

  1. PZ vom 28.07.1960
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